Dtsch Arztebl 1999
96(6): A-352 / B-285 / C-268
Nach der Publikation zweier vielversprechender Untersuchungen aus China über den Effekt von dem aus der traditionellen chinesischen Medizin bekannten Arsentrioxid bei Patienten mit akuter Promyelozytenleukämie (APL) untersuchte nun erstmals eine westliche Forschergruppe diese Wirksubstanz.
Bei zwölf Patienten mit Rezidiv einer APL nach Chemotherapie, All-trans-Retinol-Therapie oder Knochenmarktransplantation wurde eine Therapie mit Arsentrioxid in Dosen von 0,06 bis 0,2 mg/kg/KG täglich bis zum Verschwinden der Leukämiezellen aus dem Knochenmark durchgeführt. Elf der zwölf Patienten konnten durch diese zum Teil ambulant durchführbare Therapie in eine komplette Remission gebracht werden, die bei acht der zwölf Patienten länger anhaltend war. Der Wirkmechanismus der Substanz scheint auf einer Inhibierung der Zelldifferenzierung mit nachfolgender Aktivation der Protease Caspase zu beruhen, die zu einer Apoptose der Leukämiezellen führt.
Aufgrund dieser positiven Ergebnisse sollten nach Ansicht der Autoren weitere Untersuchungen mit dieser Substanz durchgeführt werden. Da der beschriebene Wirkmechanismus nicht spezifisch für die APL ist, erscheint ein experimenteller Einsatz bei anderen onkologischen Erkrankungen sinnvoll. acc
Soignet SL et al.: Complete remission after treatment of acute promyelocytic leukemia with arsenic trioxide. N Engl J Med 1998; 339: 1341-1348.
Dr. Warrell, Memorial Sloan-Kettering Cancer Center, 1275 York Avenue, New York, NY 10021, USA.
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