Freitag, 2. Mai 2008

Curcumin und Quercetin können vor Darmkrebs schützen

15.09.2006

Natürliche Pflanzenstoffe könnten eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung vor dem Darmkrebs spielen. Curcumin, das gelbe Pigment im Wurzelstock Kurkuma und ein Inhaltsstoff von Currys, hat offenbar wichtige antikanzeröse Funktionen. Quercetin ist ein antioxidatives Polyphenol (sekundärer Pflanzenstoff), das u.a. in Äpfeln und Zwiebeln enthalten ist. Beide zusammen können die Zahl und die Größe von Darmpolypen beträchtlich verringern, wie eine Studie der John-Hopkins-Universität in Baltimore (USA) zeigt. Einbezogen waren fünf Patienten, die an einer Erbkrankheit litten, die mit erhöhten Mengen an Darmpolypen verbunden ist (familiäre adenomatöse Polyposis). Dabei entstehen oft Hunderte von Polypen, die schließlich zum Darmkrebs führen können. Die Teilnehmer der Studie hatten bereits eine Darmoperation hinter sich und erhielten sechs Monate lang - jeweils dreimal täglich - 480 mg Curcumin und 20 mg Quercetin. Die verabreichte Menge an Quercetin entsprach etwa der, die täglich mit Obst und Gemüse aufgenommen werden kann. Die Menge an Curcumin lässt sich mit der täglichen Nahrung nicht aufnehmen. Curry besteht aus einer Reihe von Gewürzen, und wird in eher geringen Mengen verzehrt. Die in der Studie verwendeten Curcumin-Mengen sind aber in Nahrungsergänzungen verfügbar.
Im Durchschnitt sank die Zahl der Polypen bei den Teilnehmern im Lauf der Studie um rund 60 Prozent. Dabei verringerte sich auch die Größe der Polypen um rund die Hälfte. Damit wurde das erste Mal gezeigt, dass vor allem Curcumin in der Lage ist, die Zahl und Größe von Darmpolypen deutlich zu verringern. Da an dieser Studie nur wenige Personen teilgenommen haben, sollen die Ergebnisse nun in einer größeren Studie überprüft werden. Den Darmkrebs hemmende Funktionen von Curcumin wurden außerdem in einer experimentellen Studie der texanischen Universität in Galveston entdeckt. Curcumin konnte die Aktivität eines Hormons (Neurotensin) blockieren, das bei der Entwicklung von bestimmten Darmkrebs-Formen eine Rolle spielt. Nach Ansicht der Forscher kann Curcumin vermutlich das Wachstum und die Ausbreitung von kanzerösen Darmzellen, die von diesem Hormon beeinflusst werden, hemmen.
Quelle: Marcia Cruz-Correa et al., Combination Treatment With Curcumin and Querceton of Adenomas in Familial Adenomatous Polyposis. In: Clinical Gastroenterology and Hepatology Vol. 4, Nr. 8, 2006, S. 1035-1038
sowie
Xiafu Wang et al., Curcumin inhibits neurotensin-mediated interleukin-8 production and migration of HCT116 human colon cancer cells. In: Clinical Cancer Research,
15. September, 2006, 12 (18).

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