12.09.2008
Neuere Forschungen weisen darauf hin, dass eine Komponente aus Mandarinenschalen bestimmte menschliche Krebszellen abtöten kann.
Ein Team der Leicester School of Pharmacy hat die toxische Verbindung Salvestrol A40 entdeckt, die sich für menschliche Krebszellen als tödliches Gift erwiesen hat.
Salvestrol A40 befindet sich in den Schalen der Mandarine in höheren Konzentrationen als im Fruchtfleisch.
Die Forscher vermuten, dass der moderne Trend des Wegwerfens der Schale möglicherweise zum Anstieg einiger Krebsarten geführt hat.
Forschungsleiter Dr. Tan Hoon wies darauf hin, dass sich seine Arbeit noch in einem frühen Stadium befindet, aber er hat zusammen mit seinen Kollegen ein Unternehmen gegründet, um künftig die Möglichkeiten der Entwicklung natürlicher Anti-Krebs-Therapien näher zu erforschen.
Er sagte: »Es ist sehr aufregend eine Komponente in der Nahrung zu finden, die selektiv gegen Krebserkrankungen vorgeht«.
Pflanzliches Immunsystem
Salvestrol 40 ist eine Art Phytoalexin - ein chemischer Stoff in Pflanzen der zur Abwehr gegen Angreifer wie Insekten oder Pilze gedacht ist.
Es wird durch die P450-Enzyme CYP1B1 in eine toxische Verbindung umgewandelt, die dann in Krebszellen in viel höheren Konzentrationen nachgewiesen werden konnte.
Die Forscher kamen zum Schluss, dass es sich für Krebszellen 20-mal giftiger als für gesunde Zellen erwies.
Dr. Tan wies darauf hin, dass Salvestrol auch in anderen Obst- und Gemüsesorten, etwa in Kohlgemüse, Brokkoli und Rosenkohl nachgewiesen werden konnte.
Allerdings ist die Konzentration dieser Komponente höher, wenn hohe Infektionsraten in den Anbau-Kulturen vorgeherrscht haben.
Daher hat die Anwendung von modernen Pestiziden und Fungiziden das Risiko von Infektionen gemindert, was zu einem Rückgang der Salvestrol-Konzentrationen in diesen Lebensmitteln geführt hat.
Dr. Julie Sharp, Pressevertreter des Cancer Research UK's Science meint: »Viele natürlich vorkommenden Stoffe haben antikanzeröse Eigenschaften und während dieser Forschungsarbeiten hat sich gezeigt, dass Salvestrol eine Wirkung gegen Krebszellen im Labor hatte, was jedoch keine Anhaltspunkte dafür gibt, dass sie auch eine vergleichbare Wirkung bei Patienten haben werden«.
»Klinische Studien wären notwendig, die uns zeigen könnten, ob diese Substanzen sich zu einem Mittel zur Krebsbehandlung entwickeln lassen können«.
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