20.05.08
Kalzium nur aus Milchprodukten bedenklich
Über die Ätiologie des Prostatakarzinoms ist bisher reichlich wenig bekannt, allerdings existieren verschiedene Hypothesen. So sollen größere Mengen tierischer Proteine das Risiko erhöhen, ebenso wie eine hohe Aufnahme von Milchprodukten oder Kalzium. Die Ergebnisse einer aktuellen europäischen Studie stützen diese These.
Grundlage der Untersuchung bildeten Daten der European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition (EPIC), einer Multicenterstudie, die den Zusammenhang zwischen Ernährung, Lebensstil, Umweltfaktoren und Krebs untersucht (Br J Cancer 2008; 98: 1574-1581). Die Gesamtkohorte umfasst rund eine halbe Million Männer und Frauen aus zehn europäischen Ländern.
Für die Untersuchung werteten die Autoren Daten von 142.520 Männern aus, die zwischen 1989 und 2004 in einem durchschnittlichen Alter von 52 Jahren rekrutiert worden waren. Mit Hilfe validierter Fragebögen erfassten sie bei ihnen Ernährungsgewohnheiten, Risikofaktoren und Daten zum Lebensstil.
Nach einem durchschnittlichen Beobachtungszeitraum von 8,7 Jahren war bei 2.727 Teilnehmern ein Prostatakarzinom aufgetreten. Das Risiko hierfür hing signifikant davon ab, wie viel Proteine und Kalzium aus Milchprodukten die Teilnehmer täglich zu sich nahmen. Stieg die aufgenommene Milchproteinmenge um 35 g täglich, erhöhte sich dieses Risiko um 32 Prozent.
Jede Zunahme der täglichen Kalziummenge aus Milchprodukten um 0,3 g (nicht jedoch von Kalzium aus anderen Quellen) steigerte es um 9 Prozent. Diese Ergebnisse stützen nach Ansicht der federführenden Autorin Naomi Allen von der Universität Oxford die Hypothese, dass eine hohe Aufnahme von Proteinen und Kalzium aus Milch und Milchprodukten das Risiko für Prostatakarzinome erhöhen kann.
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