Donnerstag, 22. Mai 2008

Thymoquinon aus Schwarzkümmelöl ist hochwirksam gegen Pankreaskrebszellen

Pankreatische Krebszellen wurden durch traditionelle Kräutermedizin abgetötet, Jefferson Untersuchungsbericht

20. Mai 2008

Ein Kraut, dass in vielen Ländern im nahen Osten in der traditionellen Medizin angewendet wird, könnte möglicherweise im Kampf gegen Bauchspeicheldrüssenkrebs, einem der am schwersten zu behandelnden Krebserkrankungen, helfen. Forscher des Kimmel Krebszentrums bei Jefferson in Philadelphia fanden herraus, dass Thymoquinon, ein Extrakt aus den Samen des Sigella Sativa-Öls, das Wachstum von pankreatischen Krebszellen hemmte und die Zellen abtötete, indem es den Prozess des programmierten Zelltodes ausgelöst hat.

Während sich die Studien in einer frühen Phase befinden, deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Thymoquinon möglicherweise einen Nutzen bei der präventativen Strategie bei Patienten haben könnte, die sich einer Operation und Chemotherapie unterzogen haben und für Individuen, die ein hohes Risiko besitzen diesen Krebs zu entwickeln.

Laut Hwyda Arafat, M.D., Ph.D., Extraordinarius der Chirugie des Jefferson Medical College der Thomas Jefferson Universität, hilft Nigella Sativa gegen ein breites Spektrum von Krankheiten, Immun- und Entzündungserkrankingen mitinbegriffen. Vorherige Studien haben antikanzeröse Aktivitäten bei Prostata und Darmkrebs gezeigt, sowie antioxidative und entzündungshemmende Effekte.

Unter Verwendung menschlicher pankreatischer Krebszelllinen haben sie und ihr Team herrausgefunden, dass während der Zugabe von Thymoquinon fast 80 Prozent der Krebszellen abgetötet wurden. Sie haben gezeigt, dass Thymoquinon den programmierten Zelltod einleitet, und dass eine Anzahl von wichtigen Genen, neben p53, Bax, bcl-2 and p21 darin involviert gewesen waren. Die Forscher fanden heraus, dass die Expression von p53, einem Gen zur Tumor-Unterdrückung, und die von Bax, einem Gen, welches den programmierten Zelltod auslöst, erhöht war, wohingegen die von bcl-2, welches solch einen Zelltod blockiert, gesenkt war. Das p21-Gen, welches in der Regulation von verschiedenen Phasen dess Zellzykluses involviert ist, wurde substantiell erhöht. Sie präsentierte ihre Entdeckungen während der Digestive Disease Woche in San Diego.

Dr. Arafat und ihre Mitarbeiter fanden herraus, dass Thymoquinon »epigenetische« Veränderungen in pankreatischen Krebszellen verursachte, welche die DNA der Krebszellen veränderte. Sie erklärte, dass diese Veränderungen die Ankettung von Acetyl-Gruppen zur DNA beinhalteten, insbesondere zu den Blöcken der Proteine, die Histone genannt werden. Dieser »Acetylierungs«-Prozess kann für Gene wichtig sein, die in Proteine gelesen und übersetzt werden. In diesem Fall könnte es Gene involvieren, die der Schlüssel für die Auslösung des programmierten Zelltodes sind.

»Wir schauten auf den Status der Histone und wir haben überraschenderweise herrausgefunden, dass Thymoquinon den Acetylierungs-Process erhöhte.« sagte Dr. Arafat. »Das hätten wir niemals erwartet«, fügte sie hinzu.

Zur gleichen Zeit, als Thymoquinon den pankreatischen Zellen zugeführt wurde, wurde die Aktivität und die Produktion des Enzyms mit Namen Histon-Deacetylase (HDACs), welche die Acetyl-Gruppen der Histon-Proteine entfernt, reduziert und die die Gen-Transkription gestört. Dr. Arafat merkte an, dass die HDAC-Hemmstoffe eine »heiße« neue Klasse von Wirkstoffen seien, die mit der Funktion der Histon-Deacetylase inteferieren, und es wird als eine Behandlungsmöglichkeit für Krebs und für neurodegenerative Krankheiten studiert. Bei der Entdeckung, dass Thymoquinone als ein Hemmstoff für HDAC agiert, sagte sie, dass es »wirklich bemerkenswert und aufregend war.«

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Schwarzkümmels Antwort auf Krebszellen

Dem Gewürz werden allerhand positive Eigenschaften zugeschrieben. Schwarzkümmelsamen, Nigella sativa L., sollen die Histaminfreisetzung aus den Mastzellen hemmen können, Erkrankungen wie Allergien, Neurodermitis und Rheuma lindern sowie antimikrobiell, antimykotisch und antihelminthisch wirken. In der vorliegenden Studie nehmen Forscher die Wirkung auf Krebszellen unter die Lupe. Wie die meisten anderen Untersuchungen zu Schwarzkümmel, so ist auch diese eine In-vitro-Testung. Klinische Studien fehlen weitgehend.

Ein Forscherteam der Universität Singapore untersuchte den cytotoxischen Effekt von N. sativa auf sieben verschiedene Krebszell-Linien: murine und menschliche Leukämiezellen, Zellen eines Fibrosarkoms, eines Leber-, Kolon-, Blasen- sowie Lungenkarzinoms. Nur der Ethylacetat-Extrakt des Samens konnte mit dosisabhängigen wachstumshemmenden Effekten gegenüber allen Krebszellen aufwarten. Dabei reagierten die Leberkrebszellen am empfindlichsten, gefolgt von den menschlichen Leukämie- und den Lungenkrebszellen. Die Auszüge aus n-Hexan, n-Butanol und Wasser konnten das Tumorwachstum nicht unterbinden.

Die Dosis des ethanolischen Schwarzkümmel-Extraktes scheint für die Wirkung eine nicht unerhebliche Rolle zu spielen, fanden die Wissenschaftler anhand intakter Endothelzellen heraus. 100 µg/ml Extrakt wirkten bei rund der Hälfte der Endothelzellen cytotoxisch, während 50 µg/ml des Auszugs die Wachstumsrate der Tumorzell-Linie nicht beeinflussen können.

Der ethanolische Extrakt des Schwarzkümmelsamens scheint auch das Immunsystem beeinflussen zu können, fanden die Forscher anhand von Mäuse-Milzzellen heraus. Per se wirkt er zwar nicht immunmodulatorisch, jedoch in Anwesenheit von Mitogenen wie Lipopoylsacchariden und Concanavalin. Das Forscherteam glaubt, dass der Extrakt die spezifische zelluläre Abwehr stimuliert. Wie das konkret vonstatten geht, ist noch nicht bekannt.

Quelle: Swamy, S. M. K., Tan, B. K. H., Cytotoxic and immunopotentiating effects of ethanolic extract of Nigella sativa L. seeds. J. of Ethnopharmacology 70 (2000) 1 - 7.

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Im Krebsforschungslabor von Hilton Head Island in South Carolina führten amerikanische Wissenschaftler eine Untersuchung durch, um einen Wirkstoff zu finden, der zur Krebsbekämpfung geeignet ist, ohne das gesunde Gewebe zu schädigen, wie dies bei Chemotherapie und Bestrahlung der Fall ist. Das Ergebnis ist der erste wissenschaftliche Bericht zur Anti-Krebs-Wirkung von Schwarzküm- melöl mit dem Titel »Study of Nigella sativa on Humans«.

Aus diesem Bericht geht hervor, dass alle Erwartungen der Forscher übertroffen wurden. »Schwarzkümmelextrakt stellte sich als effektiver heraus, ohne dass die starken Nebenwirkungen chemotherapeutischer Anti-Krebs-Medikamente und Bestrahlungen auftraten«, heisst es sinngemäss in der Zusammenfassung der Untersuchungsbefunde. Weiterhin konnte belegt werden, dass Schwarzkümmelöl zur Normalisierung von so genannten immunkompetenten Zellen bei Krebspatienten mit gestörter Immunlage beiträgt und das Knochenmark zur Bildung neuer Zellen stimuliert. Eine tumorhemmende Wirkung zeigte sich vor allem bei Hautkrebs und Dickdarmkrebs. Dabei war beachtlich, dass der eingesetzte Extrakt die Tumorzellen angreift, ohne jedoch die gesunde Zellen zu schädigen.

Schwarzkümmel
- stimuliert die Knochenmarkzellen
- steigert die Produktion der Immunzellen
- erhöht die Interferonproduktion
- schützt Körperzellen vor schädigenden Effekten
- zerstört Krebszellen
- trägt zur Erhöhung der Zahl der antikörperproduzierenden B-Zellen bei

Die abschliessende Beurteilung durch die Wissenschafter ergibt folgendes: Eine 250prozentige Vermehrung von Knochenmarkzellen und eine fast 50prozentige Hemmung beim Wachstum von Tumorzellen waren als direkte Wirkung der Schwarzkümmeltherapie nachweisbar. An der Anti-Krebs-Wirkung des ägyptischen Schwarzkümmels kann nicht mehr gezweifelt werden.

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1 Kommentar:

Sabine Dürrstein hat gesagt…

Das lässt ja hoffen! Wieder ein Grund mehr der Pflanzenwelt zu vertrauen; mich motiviert es sehr, den Schul-medizinerInnen in meinem Umfeld diese Infos weiterzugeben.
Liebe Eliane, Du verdienst eine Studien-Spürnasen-Medallie!!! Ohne Deine Bereitschaft alles nach Studien zu durchforsten, wäre dies um so vieles beschwerlicher!