Mittwoch, 28. Mai 2008

China: Krebs in Städten häufigste Todesursache

21.05.2007

Massive Umweltverschmutzung hat Krebs zur häufigsten Todesursache in chinesischen Städten gemacht. Die Schadstoffe in Luft und Wasser sowie Insektizide und Zusätze in der Nahrung seien die Hauptursachen.

Das ergab eine amtliche Untersuchung in 30 Städten und 78 Landkreisen. »Viele chemische und industrielle Betriebe sind entlang der Flüsse gebaut, um ihre Abfälle einfach ins Wasser kippen zu können«, kritisierte Chen Zhizhou vom Krebsinstitut der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking in der Tageszeitung »China Daily« .


Rauchen könnte zusätzlich Rolle spielen

»In westlichen Ländern ist ein Effekt der Luftverschmutzung auf die Lungenkrebssterblichkeit nicht nachweisbar«, sagte der Epidemiologe vom Deutschen Krebsforschungszentrum, Nikolaus Becker, auf Anfrage. Nur für die damals extrem verschmutzte osteuropäische Stadt Krakau habe eine ältere Untersuchung einen solchen Zusammenhang aufgedeckt.

Einen Unterschied in der Lungenkrebs-Sterblichkeit gebe es jedoch durch das andere Rauchverhalten vor 20 bis 40 Jahren. Damals sei in den Städten viel mehr geraucht worden, was sich heute auf die Sterberate auswirke. Auch in China sei es denkbar, dass das Rauchverhalten in den Städten zusätzlich eine Rolle spiele.


Kritik an Düngern und Futterzusätzen

Dort gibt es jedoch auch viele Gifte in der Nahrung. »Auch der übermäßige Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden verschmutzt das Grundwasser«, kritisierte Zhizhou. Die Schadstoffe im Wasser gingen direkt in die Böden, die Ernte und landeten letztendlich auf den Tischen.
Kritisiert wurde auch der Einsatz von Futterzusätzen durch Bauern, damit das Vieh schneller wächst.


Formaldehyd und andere Chemikalien

ls Hauptgrund für Lungenkrebs wurde in der Untersuchung die schlimme Luftverschmutzung genannt. Große Mengen von Formaldehyd und andere Chemikalien, die bei Renovierungen oder in der Möbelherstellung eingesetzt werden, seien weitere Ursachen für die hohen Krebsraten.
science.ORF.at/dpa


Link zum Artikel

Keine Kommentare: